Die Geburtsstunde der heutigen „Röchling Engineering Plastics KG“ liegt im Jahre 1915. Damals entdeckten die beiden Österreichischen Brüder "Fritz und Hermann Pfleumer" zufällig bei ihren Versuchen in Dresden, dass Holz in einem Autoklaven unter hohem Druck und Hitze verdichtet werden kann. Der neue Werkstoff „Lignostone“ war geboren, der eine Stellung zwischen den Werkstoffen Holz und Metall einnahm.
Der Name "AGO" kam von der im Jahre 1917, von einigen Holländischen Unternehmern gegründetete Firma zum Trocknen und Konservieren von Kartoffeln, Gemüse und Obst. Die Holländische Bezeichnung für diese Produkte hieß "aardapelen-groenten-ooft" also war die Namensgebung "AGO" gegeben. Im Jahre 1919 wurde der Betrieb der am Ruiten-Aar-Kanal gelegene Fabrik wieder eingestellt.
Der Textilmaschinenbau war lange Zeit der Hauptabsatzmarkt für dieses neue Produkt. Nachdem die Lizenzrechte für Lignostone an den Bremer Kaffeeproduzenten Dr. Ludwig Roselius (Kaffee HAG) übertragen worden waren, begann dieser 1919 bei der Niederländischen "AGO" in Ter Apel mit der Lignostone Produktion.
"Dr. Ludwig Roselius" übertrug 1924 alle Anteile auf den Saarländischen Stahlindustriellen Kommerzienrat Dr. Hermann Röchling.
Im Jahre 1932 wurde von der damaligen Holzveredlung GmbH mit Sitz in Berlin eine Werkstatt in Haren-Rütenbrock eingerichtet, um hier durch Sägen, Hobeln und Bohren das Material aus Ter Apel weiter zu bearbeiten.
Im Februar 1935 begann der Bau der "Lignostone Fabrik"in Haren-Altenberge, nachdem der Rütenbrocker Bürgermeister der Ansiedlung widersprochen hatte.Seiner Meinung nach wären durch den Bau der Fabrik die Löhne der Landarbeiter untragbar in die Höhe steigen.
Weit aufgeschlossener und weitsichtiger dachte dagegen der Bürgermeister der Gemeinde Altenberge "Heinrich Fischer", der die Idee, in seiner Gemeinde eine Fabrik zu errichten, freudig begrüßte.
Bürgermeister Fischer verzichtete zur Förderung dieser Industrieansiedlung für drei Jahre auf die Gewerbesteuer und gab sich für fünf weitere Jahre mit der Hälfte zufrieden. Für Hermann Röchling und Klaus Jost war es selbstverständlich, dass sie auf dieses Angebot eingingen.
Im Laufe der Zeit nahm das seit 1949 unter den Namen „Lignostone“ Holzverwaltungsgesellschaft mbH, „Haren“ fimierende Unternehmen weitere Werkstoffe in sein Produktionsprogramm auf.
Im Jahre 1965 wurde mit der Produktion der thermoplastischen Werkstoffe Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP) begonnen.
Im Jahre1973 erweiterte das zur Röchling Gruppe in Mannheim gehörende Unternehmen die Produktionspalette mit Glasfaserverstärkte Kunsstoffe (GFK).
Weltweit arbeiten 7300 Mitarbeitern an 60 Standorten in 20 Ländern, darunter China, Indien und USA, zur Herstellung von technischen Kunststoffen für die Investitionsgüterindustrie mit einem Gesamtumsatz von ca. 1,2 Milliarden Euro (2012). In der Unternehmensgruppe Röchling Engineering Plastics sind fast 3200 Mitarbeiter einer der führenden Anbieter von Halbzeugen und Fertigteile aus Thermoplastischen und Duroplastischen Kunststoffen die als Isolierwerkstoffe im Generatoren und Trafobau eingesetzt werden und mit einem Umsatz von über 600 Millionen an 36 Standorten Weltweit tätig.
Etwa 650 Mitarbeitern, arbeiten am Standort Haren-Altenberge wo ein Umsatz (2012) von über 200 Millionen Euro erwirtschaftet wurde.
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